Das Konzept der sog. Polyvagal-Theorie

Körperliches und seelisches Wohlbefinden sind in außerordentlichem Maße abhängig von einem der 12 Hirnnerven, dem Vagusnerv (X. Hirnnerv). Dieser Nerv ist es, der – entsprechend aktiviert – den Menschen in eine tiefe Ruhe und Entspannung bringen kann, ihn von Angst befreit und auf Basis dieser Zustände den Körper regeneriert und seine Selbstheilungskräfte anregt. Es ist eigentlich erstaunlich, wie wenig dieses Wissen bekannt ist und infolge dessen auch nicht gezielt angewandt wird.

Ich beziehe große Teile meines Wissens aus den Forschungen von Dr. phil. Stephan W. Porges sowie des Körpertherapeuten Stanley Rosenberg, dessen Buch „Der Selbstheilungsnerv – so bringt der Vagus-Nerv Psyche und Körper ins Gleichgewicht“ ich an dieser Stelle wärmstens empfehlen möchte. In meinen Angeboten der Einzeltherapie und meiner Kurse wende ich diese Techniken zur Aktivierung des Vagus-Nervs immer wieder schwerpunktmäßig an.

Eigenübungen

Der Vagusnerv und seine außerordentlich positiven Auswirkungen kann sowohl durch
Eigenübungen als auch durch therapeutisch-manuelle Behandlungen sehr leicht aktiviert werden. So z.B. durch eine einfache Beobachtung des Atems in den Bauch hinein. Schließe einmal die Augen und beobachte, wie sich dein Bauch durch die Bewegung des Atems hebt und senkt. Versuche nicht, den Atem irgendwie zu beeinflussen, etwa um vermeintlich tiefer oder „richtig“ zu atmen – beobachte nur. Vielleicht stellst du Spannungen im Bauchraum fest – beobachte dann auch
diese. Schon nach wenigen Minuten wirst du erfahren, dass sich in dir eine Art von Ruhe einstellt und du in einen Zustand des Loslassens gelangst.

Was ist passiert?
Du hast den Vagusnerv stimuliert, der nun in deinem Körper den Atem vertieft, die Blutgefäße erweitert und die Spannung des Gewebes herabsetzt – mit der Folge, dass die regenerativen Prozesse des Körpers zu wirken beginnen.

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Manuelle Techniken

Eine zweite Form der Aktivierung des Vagusnervs stellen manuelle Techniken dar, die vor allem im Bereich des Kopfes, der Schulter-Nacken-Muskulatur und des Zwerchfells durchgeführt werden wie vor allem die Cranio-Sacrale Therapie, die Atemtherapie, die Matrix-Rhythmus-Therapie sowie verschiedenen Techniken zur Mobilisierung und Lockerung des Zwerchfells. Auch hier tritt bisweilen schon nach wenigen Momenten eine äußerst wohltuende Ruhe und Entspannung ein, die uns in tiefere Schichten unserer Wahrnehmung sinken lassen.